Zu den Zutaten ,Wissenswertes ,
Zitronensäure: Sauer, macht sauber
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Zitronensäure ist ein natürlicher Stoff, der sich in vielen Nahrungsmitteln finden lässt. Richtig, naheliegend sind hier die Zitrusfrüchte. Aber auch in Beeren, Tomaten, Milch und Wein beinhalten diesen Stoff. Uns überraschte der Fakt, dass sogar unser eigener Körper Zitronensäure produziert. Dies geschieht im Zwischenschritt eines biochemischen Prozesses zur Energiegewinnung, dem Citratzyklus. Anschließend wird der Stoff auch gleich wieder in Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff umgewandelt. Dennoch kann der Körper davon erstaunliche 1 kg/Tag herstellen!
Diese Fruchtsäure wurde erstmals 1784 von Carl Wilhelm Scheele gewonnen. Dazu presste er den Saft unreifer Zitronen aus und isolierte daraus im nächsten Schritt die Zitronensäure. Allerdings war das Verfahren kostspielig und für die Produktion in Massen nicht geeignet: In Zitronensaft stecken ca. 5-8% Zitronensäure. Demnach war zwar ein Weg der Isolation gefunden, jedoch kam dieser wenig zum Einsatz.
Ein Glück, dass im 19. Jahrhundert ein weiterer Wissenschaftler die effizientere Lösung für das Herstellen reiner Zitronensäure entdeckte. Denn wie wir Menschen, produziert auch der Schimmelpilz “Aspergillus niger” diese Säure, welche sich anschließend einfacher extrahieren lässt. Dieses biotechnische Verfahren ermöglicht nun den Gewinn größerer Mengen, welche zu Formen von Zitronensäurepulver oder Flüssigkeiten weiterverarbeitet werden.
Ja, richtig gelesen. Meist geht es der Industrie leider nicht schnell genug, sodass die Schimmelpilze häufig für eine höhere Säureproduktion genetisch modifiziert werden. Durch diese Veränderung erhalten sie die Anleitung, über ihre natürlichen Prozesse hinaus mehr Zitronensäure zu bilden. Ein kleiner Exkurs, denn es geht noch weiter: Um zu wachsen, benötigt der „Aspergillus niger“ einen süßen Nährboden. Dieser besteht entweder aus Glukose oder Melasse, welche ebenfalls meist aus genetisch veränderten Pflanzen hergestellt werden.
Die Industrie nutzt diesen Stoff in großem Stil und auch als Hausmittel findet die Säure im privaten Umfeld vermehrt Einsatz. Was diese Zutat alles kann und wo sie überall verwendet wird, haben wir hier in einer kleinen Auswahl zusammengetragen. Damit erhältst Du einen hilfreichen Überblick zu diesem Wundermittel!
Diese Fruchtsäure findet sich in der Anwendung als Zusatzstoff für Nahrungsmittel in vielerlei Funktionen wieder. Sie besitzt extrem viele Eigenschaften, von der die Industrie profitiert. Die Kennzeichnung E330 habt ihr sicherlich auch schon in der Zutatenliste von Fertigprodukten gelesen. Häufig wird dieser Code jedoch nicht abgedruckt, sondern die ursprüngliche Bezeichnung bevorzugt – dem Kunden wird dadurch mehr Natürlichkeit bei der Ernährung vermittelt.
Hier eine Auflistung der häufigsten Einsatzgebiete des Zusatzstoffes:
Da sich uns bei diesen Begriffen keine konkreten Vorstellungen formen konnten, werden wir diese hier nun auch für Dich im Kurzen erklären :-):
Es ist genial, was Du alles mit der Fruchtsäure zaubern kannst! Besonders beliebt sind DIY Putzmittel, die günstig und super umweltschonend sind. In der Küche kannst Du die Säure z.B. zum Entkalken oder als Allzweckreiniger für den Backofen einsetzen. Sie löst ohne Vorbehandeln gelbe Flecken aus weißer Kleidung, eignet sich als praktischer Weichspüler für die Waschmaschine und Klarspüler für die Spülmaschinen: Damit regelst Du den Haushalt mit links.
Wie uns bereits bekannt ist, eignet sich dieser Stoff hervorragend beim Herstellen von Lebensmitteln. Zuhause kannst Du damit z.B. auch Marmelade hervorragend konservieren und der frische fruchtige Geschmack bleibt zugleich erhalten. Entsprechende Anleitungen für DIY Hausmittel, wie Reiniger & Co, findest Du im Internet zuhauf.
Auch Natron hat fantastische Eigenschaften, die Dir beim Putzen helfen. Hier geht es zu unserem Artikel über Natron – klick Dich rein!
Gemeinsam mit Natron, sorgt die Zitronensäure in all unseren Rezepten für sprudelnden Badespaß. Denn kommen die trockenen Zutaten mit Wasser in Verbindung, entwickeln sie Natriumcitrat und Kohlensäure und setzten Kohlenstoffdioxid frei. Das lässt die Badebombe im Badewasser schön blubbern. Die Anwendung ist also bedenkenlos für Dein Haut und Haar! Für unsere Badekugeln verwenden wir diese NortemBio Zitronensäure.
Du hast keine Zitronensäure zur Hand? Dann verwende einfach in der gleichen Menge Weinsäure, Apfelsäure oder Essigsäure – alle vier Säuren haben die gleiche Wirkung. Sobald die Kugeln in die Badewanne gelegt werden, sprudeln sie wie gewohnt los. Beim Ersatz des Natrons durch Backpulver ist das allerdings anders: Zwar ist Natron auch in Backpulver enthalten, allerdings in geringen Mengen, sodass die Reaktion auf Saure für einen sprudelnden Effekt nicht mehr ausreicht. Hier findest Du passende Rezepte zu Badekugeln für Kinder sowie eine Anleitung zu DIY-Badekugeln ohne Zitronensäure.
Du willst Farbe mit ins Spiel bringen? All right! Zitronensäure lässt sich wunderbar mit Lebensmittelfarbe mischen. Beinhaltet die Farbe allerdings einen Wasseranteil, dann verarbeite die Masse am besten ganz fix und gebe die Menge an Lebensmittelfarbe nach und nach in Tropfen dazu. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Natron-Zitronensäure-Gemisch vorab mit dem Wasser reagiert und lossprudelt. Die Anwendung mit Kakaobutter, ätherischen Ölen und anderen Ölen ist unbedenklich. Wichtig ist natürlich immer das vollständige Trocknen der Kugeln.
Der Lebensmittelzusatzstoff ist eigentlich harmlos, jedoch wie es der Name verrät, handelt es sich um eine Säure. Die übermäßige Ernährung von Nahrungsmitteln und Getränken mit viel Zitronensäure, wie z.B. Brausepulver, ist nicht gesund. Die Säure greift die Zähne und schließlich den Zahnschmelz an. Dabei kann es zu gravierenden Folgen kommen. Im schlimmsten Fall bleiben von Deinen Zähnen am Ende nur noch braune kleine Stummel übrig. AHH HORROR, schnell Themawechsel..!
Achte beim Kauf am besten darauf, dass auf der Verpackung keine Formen von Gefahrensymbolen zu finden sind. Nutze die Produkte mit diesem Symbol lieber für den Einsatz in Reinigungsmitteln und eher weniger in Speisen, Getränken und Badebomben und -kugeln. Damit bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Hier haben wir Dir unsere Empfehlung verlinkt, die wir in unseren Rezepten verwenden: preiswert und für die Haut unbedenklich. Viele nutzen für ihre Badekugeln die reine Citronensäure von Heitmann, jedoch hat auch diese das Gefahrensymbol und weist daraufhin, dass die Schleimhäute bei Kontakt gereizt werden können. Gehe bitte dieses Risiko nicht ein und schau die Verpackungen beim Kauf richtig an.
Hat Dir unsere Zusammenfassung gefallen? Jetzt kannst Du bei der nächsten Unterhaltung über ein wenig fachsimpeln ;-)
Stand: 29.09.2019
Quellen: