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Gekaufte Badezusätze: Darum schaden sie der Umwelt und deiner Haut
Probleme mit gekauften Badezusätzen
Fix gekauft, schnell angewendet und dafür lange mit den Folgen zu kämpfen: So in der Art könnte ein Szenario mit gekauften Badezusätzen aussehen. Denn in vielen stecken extra Stoffe, die für den festen Schaum, den langanhaltenden Duft oder das rückstandsfreie Abfließen des Badewassers verantwortlich sind. Um die Kosten für diese Produkteigenschaften möglichst gering zu halten, greift die Industrie häufig auf synthetisch hergestellte Zugaben zurück. Und hierbei nimmt die Umweltverschmutzung sowie die ungesunde Wirkung auf deine Haut ihren Kreislauf.
Welche Inhaltsstoffe sind in gekauften Badezusätzen enthalten?
Badezusätze gibt es in verschiedenen Formen sowie in flüssigem und festem Zustand. Für jede Variation gibt es eine Grundbasis an Zutaten. Bei Badekugeln und -bomben sind es beispielsweise Natron, Speisestärke und Pflanzenöl. Darauf aufbauend werden andere Zusätze beigegeben, die eine gewünschte Eigenschaft mit sich bringen. Zum Beispiel stößt bei Kindern ein ausladender Badeschaum große Begeisterung aus. Doch damit dieser schön feinporig ist und sich größtmöglich vermehrt, muss auf jeden Fall ein weiteres Produkt für den Schaumbad zugefügt werden.
Künstlicher Zusatz für die Schaumbildung
Viel Schaum hilft viel, vor allem wenn es um den Spaßfaktor geht. Jedoch bauscht sich dieser von alleine nicht so ausladend auf und besteht “ohne Risiko” den aus der Küche bekannten Eiweiß-Steif-Test. Ein solch stichfester Badespaß hat leider sein Geheimnis. Das nennt sich “Tenside”. An sich in die Beigabe von Tensiden nichts verwerfliches, jedoch werden diese aus Kostengründen oftmals aus minderer Quelle herangezogen. Damit werden zudem weitere Eigenschaften in Kauf genommen, die der Haut alles andere als gut tun.
Wie zum Beispiel das aus Erdöl gewonnene synthetische Tensid Sodium Laureth Sulfat (SLES). Es lässt den Schaum unter anderem sehr fein aussehen und gibt ihm Stabilität. Außerdem schafft das Sulfat eine Verbindung zwischen Wasser und Fett, welche sich von Natur aus eigentlich nicht vermischen. Zudem hat es auch eine sehr reinigende Wirkung und ist darum in einigen Zahnpasten und Waschmitteln enthalten. So befreit es Haare und Haut vor Talg. Jedoch kann dieser Zusatzstoff nicht zwischen überschüssigem Talg sowie dem Schutzfilm der Haut unterscheiden und macht sich damit gefährlich. Der Säureschutzmantel unserer Haut wird angegriffen und als Folge haben Verbrauchen anschließend mit Juckreiz und trockener Haut zu kämpfen. Während das schwer abbaubare Erdöl durch den Abfluss in die Natur fließt und dort weiteren Schaden anrichtet.
Ebenso in Badeöl stecken ähnliche, für die Industrie gewinnträchtige und für die Haut sehr bedenkliche, Mineralöle aus der Erdölindustrie.
Künstlicher Zusatz als Emulgator
Damit der Badezusatz am Ende des Vollbads auch restlos im Abfluss verschwindet, ohne einen Fettfilm zu hinterlassen, werden sogenannte Emulgatoren eingesetzt. Auch hier möchten die kommerziellen Hersteller die Produktionskosten möglichst gering halten und greifen auf künstliche Emulgatoren wie SLES oder Sodium Lauryl Sulfate (SES) zurück. Je weiter vorn dieser Zusatz bei den Inhaltsstoffen steht, umso höher ist der Anteil dessen im Badezusatz.
Vor allem von der Kombination dieser beiden Sulfate ist langanhaltend abzuraten. Künstliche Emulgatoren können Allergien auslösen, giftig und krebserregend sein. Selbstverständlich spielt oft auch die Menge und Regelmäßigkeit des Kontakts eine bedeutende Rolle, jedoch ist allein schon die Möglichkeit und Erwägung ein Stoppschild für den Kauf solcher Produkte.
Künstlicher Zusatz für die Konservierung
An sich ist die Konservierung eines Produktes eine gute Idee, da eine längere Haltbarkeit erreicht wird. Geschieht dies jedoch unter dem Einsatz von chemischen Zusatzstoffen, die nichts auf der Haut zu suchen haben, kehrt sich das Blatt. Sogenannte Aldehyde, wie das Formmaldehyd, werden beispielsweise als synthetische Konservierung von Kosmetik eingesetzt. Oder Stoffe wie Nitrosamine, Laurylamine Dipropylenediaminde und Tolouene-2,5-Diamine schaffen es in manche Produkte, obwohl ihre krebserregenden Eigenschaften bekannt sind. Für weitere Zungenbrecher sorgen in ähnlich gefährlichem Kontext die Phenylenediamine Sulfate, N-phenyl-P-Phenylenediamine sowie die Methylparabene.
Du bekommst schon beim Lesen einen Drehwurm? Was schätzt du, wie schwindelig es dabei deiner Haut und der Umwelt wird?
Künstlicher Zusatz für den Duft
Wenn das Badewasser besonders erfrischend, erholsam oder nach dem Lieblingsobst duftet, ist die Auszeit auch zugleich ein Highlight für die Nase. Aber das ist leider nicht ganz die Wahrheit, denn in gekauften Badezusätzen steckt durch schädliche Duftstoffe häufig alles andere als “Entspannung für Körper und Geist”. Das Aroma wird oftmals künstlich hergestellt und im Vollbad schwimmen damit gesundheitlich bedenkliche Zusatzstoffe mit. Nur, dass du das Gefühl hast in einer Orangenplantage oder unter einem Apfelbaum zu liegen.
Der “SWR-Marktcheck” hatte sich im Herbst 2017 das Thema “Duftstoffe” genauer angesehen und erschreckendes festgestellt: Insgesamt dürfen in verschiedenen Produktkategorien circa 3.000 unterschiedliche Duftstoffe eingesetzt werden, wo von nur 26 dieser Stoffe mit direktem Namen deklariert werden müssen. Und warum? Weil bei all diesen mindestens eine allergieauslösende Wirkung nachgewiesen wurde.
Eine Duftnote kann auch gut aus 100 Substanzen bestehen, jedoch ist dem Verbraucher gesetzlich nicht garantiert zu erfahren, was sich dahinter genau verbirgt. Die restlichen 2.974 Stoffe werden beispielsweise nur als “Aroma” gekennzeichnet. Viele der Duftstoffe werden auf Petroleumbasis hergestellt, was umfassende Nebenwirkungen mit sich bringen kann:
- Schwindel
- Hautreizungen
- Kopfschmerzen
- Atemprobleme
- Hitzewallungen
- Erbrechen
- und vieles mehr
Dennoch sind viele dieser Gefahren nicht beim Blick auf die Inhaltsstoffe der gekauften Badezusätze einsehbar. Einige dieser Substanzen sind auch tierischen Ursprungs, was der Verträglichkeit ebenfalls entgegenwirken kann. Auch vom Öko-Test (10/2019) wurde die fehlende Deklaration von allergieauslösenden Duftstoffe in Badezusätzen kritisiert.
Zusammengefasst
Gekaufte Badezusätze sind also häufig mit einem Risiko verbunden und können zwei bedeutsamen Organen großen Schaden zufügen. Zum einen unserem größten Organ, die Haut. Durch die künstlichen Zusatzstoffe wird diese gereizt, der Schutzfilm zerstört und damit durchlässiger für Gefahrstoffe, die leichter in unseren Körper gelangen. Und zum anderen der Natur, unserer Lunge zum Leben. Denn die Substanzen gelangen durch den Abfluss in das Grundwasser, vergiften die Pflanzen (Nahrung) und das Gewässer (Trinken) jeweils für Mensch und Tier. Dieser Kreislauf wird mit der Zeit nachfolgend immer heftiger und gefährlicher.
Doch dieses Chaos muss nicht in deinem Badezimmer stattfinden. Denn es gibt eine Menge toller Möglichkeiten, auf nachhaltige Badezusätze zurückzugreifen. Und damit ist sogar ein Gewinn im Doppelpack gesichert: Besser für Haut und Umwelt sowie günstiger im Preis. Hier findest du mehr zu diesem Thema von nachhaltigen Badezusätzen.
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Dein/e Jessi & Sandro
Alle Informationen in diesem Beitrag erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität.